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Was ist eine Kenntnisprüfung?
Was ist eine Kenntnisprüfung? Die Kenntnisprüfung ist ein Verfahren, mit dem nachgewiesen wird, dass eine ausländische Pflegefachkraft die für die Berufsausübung in Deutschland notwendigen Qualifikationen besitzt. Falls Unterschiede zwischen der ausländischen und deutschen Ausbildung bestehen, sind zwei Möglichkeiten vorgesehen: ein Anpassungslehrgang oder die Kenntnisprüfung. Die Entscheidung darüber trifft die Pflegekraft.
Die Prüfung orientiert sich an den gesetzlichen Vorgaben der Pflegeberufeverordnung und wird von anerkannten Pflegeschulen oder vergleichbaren Einrichtungen durchgeführt. Nach erfolgreichem Bestehen erhalten die Prüflinge eine Berufsurkunde, die zur Ausübung des Pflegeberufs in Deutschland berechtigt.
Kurzüberblick
- Die Kenntnisprüfung dient als Ausgleichsmaßnahme für Unterschiede zwischen einer ausländischen und der deutschen Pflegeausbildung.
- Eine Anmeldung erfolgt über die Landes- oder Bezirksregierung, nachdem ein Ausbildungsdefizit festgestellt wurde. Die Kosten variieren je nach Bundesland.
- Die Prüfung besteht aus einem praktischen und einem mündlichen Teil, die beide bestanden werden müssen. Ein nicht bestandener Versuch kann einmal wiederholt werden.
- Die Inhalte decken fünf zentrale Kompetenzbereiche der Pflegeausbildung ab.
- Eine gezielte Vorbereitung wird empfohlen.

Ablauf der Kenntnisprüfung
Die Kenntnisprüfung besteht aus zwei Teilen:
- Praktische Prüfung: Die Fachkraft muss Pflegesituationen entweder mit echten Patienten oder mittels Simulation bewältigen. Dabei wird ein Pflegeplan erstellt und umgesetzt. Dieser Teil dauert bis zu 120 Minuten und orientiert sich am festgestellten Ausbildungsdefizit.
- Mündliche Prüfung: Hier erfolgt eine Fallanalyse, die der Prüfling präsentiert und anschließend Fragen dazu beantwortet. Dieser Abschnitt dauert maximal 60 Minuten.
Unterschied zwischen Anpassungslehrgang und Kenntnisprüfung
- Anpassungslehrgang: Ein längerer Prozess, der Schulungen oder Praktika umfasst und zur Nachqualifizierung dient.
- Kenntnisprüfung: Eine punktuelle Prüfung, die Fachwissen und praktische Fähigkeiten testet. Hier wird in kurzer Zeit geprüft, ob die geforderten Kompetenzen vorhanden sind.

Inhalte der Kenntnisprüfung
Die Prüfung umfasst folgende fünf Kompetenzbereiche:
- Planung, Durchführung und Evaluation von Pflegeprozessen
- Kommunikation und Beratung in pflegerischen Situationen
- Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen im Gesundheitswesen
- Reflexion und Begründung des eigenen Handelns anhand rechtlicher und ethischer Grundlagen
- Wissenschaftlich fundiertes Arbeiten und berufsethische Prinzipien
In praktischen Prüfungen stehen häufig die ersten beiden Kompetenzbereiche im Fokus, während in der mündlichen Prüfung oft die letzten drei Bereiche geprüft werden.

Vorbereitung auf die Kenntnisprüfung
Um sich optimal vorzubereiten, sollten Pflegefachkräfte folgende Aspekte beachten:
- Sprachkenntnisse: Ein sicheres B2-Niveau ist Voraussetzung, um den Fachunterricht zu verstehen.
- Qualität des Vorbereitungskurses: Wichtige Inhalte sollten von erfahrenen Pflegekräften unterrichtet werden.
- Verzahnung von Theorie und Praxis: Praxisaufträge, Fallbeispiele und interaktives Lernen erleichtern die Umsetzung.
- Unterstützung durch Mentoren: Regelmäßiges Feedback und Begleitung in der Praxis sind entscheidend.
Tipps
1. Gute Sprachkenntnisse: Vorbereitende Sprachkurse helfen, die medizinische Fachsprache sicher zu beherrschen.
2. Qualitätsbewusste Kurswahl: Ein strukturierter Kurs mit erfahrenen Dozenten kann entscheidend sein.
3. Verknüpfung von Theorie und Praxis: Die praktische Anwendung des Gelernten ist der Schlüssel zum Erfolg.
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